Dieser Blogbeitrag ist ein Teil einer dreiteiligen Serie, in der wir dir erklären, wofür die Buchstaben in BDSM stehen und was sie für das Spiel bedeuten.
Die beiden anderen Beiträge sind schon für dich bereit:
Beim ersten Buchstaben geht es um Bondage, auch bekannt als Fixierung.
Hier geht es darum, den Körper zu befestigen. Hier geht es nicht um Schmerzen oder Dominanz.
Beim Bondage kann es also auch um völlige Anwesenheit gehen, Stress abzubauen oder sich zu sorgen.
Die Forschungseinheit „ Science of BDSM “ an der University of Northern Illinois hat untersucht, was im Körper bei der Fixierung eigentlich passiert.
Sie fanden heraus, dass während der Fixierung unsere Angstreaktion ausgelöst wird. Dadurch kommt es im Körper zu erhöhten Adrenalin- und Cortisolspiegel und die Herzfrequenz steigt und du spürst deutlich, dass dein Körper reagiert.
Gleichzeitig erlebten die Probanden ein geringeres Stresslevel – obwohl der Körper eigentlich stärker gestresst ist.
Die Forscher glauben, dass dies damit zu tun hat, dass du weisst, dass du dich in einer sicheren Situation befindest und daher auf die auftretenden Körperreaktionen eingehen kannst.
Da der Körper in Alarmbereitschaft ist, hast du also keine Energie mehr, um über Dinge nachzudenken, die dich stressen.
Dein Gedächtnis funktioniert also schlechter, deine Fähigkeit, abstrakt zu denken, ist beeinträchtigt. Vielmehr zwingt dich dein Gehirn dazu, im Moment und in deinem Körper auf einer Ebene von Panik und absoluter Ruhe präsent zu sein – wie man sie sonst vor allem im Extremsport sieht.
Jetzt weisst du, was im Körper passiert, wenn du fixiert bist. Daher musst du natürlich mehr über die drei Arten der Fesselung wissen: Bondage, Manschetten und Ganzkörperfixierung.
Manschetten
Eine einfache Art und Weise, mit Bondage zu spielen, kann beispielsweise das Fixieren der Hand- und Fussgelenke sein. Von Handschellen bis hin zu Seidenbändern kann alles verwendet werden, aber ich beginne mit der ergonomischsten Art der Fixierung: Manschetten.
Bei einer Manschette geht es um ein breites Stück Stoff mit einer Schnalle, die um die Hand- und/oder Fussgelenke befestigt werden kann.
Du kannst Befestigungspunkte um das Bett, an der Wand oder an der Decke machen, oder die Manschetten aneinander, an einem Körperharness oder an einer Spreizstange befestigen.
Manschetten sind oft angenehm zu tragen und praktisch beim Spielen.
Du kannst über den mitgelieferten Karabiner einfach von einer Position zur anderen eingehakt werden, sodass du verschiedene Positionen erreichen kannst, ohne deinen Partner die Fesseln abnehmen zu müssen.
Seilbondage
Seilbondage ist das, was man Shibari oder Kinbaku nennt – eine Kunstart mit Seilen.
Obwohl es sehr entspannt aussehen mag, ist es meistens sehr schmerzhaft. Dennoch gibt es viele, die es aus Genuss tun.
Wie bereits erwähnt kann im Gehirn ein tranceähnlicher Zustand auftreten, wenn der Körper fixiert wird. Aus dem gleichen Grund gibt es auch viele, die Seilspielchen gegen Stress oder zur Entspannung verwenden.
Sie erleben einen Rausch von Endorphinen, der ein euphorisches Gefühl im Körper hervorrufen kann.
Daher kannst du Fesselspiele problemlos ausprobieren, auch wenn du beispielsweise nicht auf Spanking stehst, da dies zwei sehr unterschiedliche Arten von Schmerzen sind.
Es ist hier jedoch wichtig, dass du mit der Technik vertraut bist. Ausserdem erfordert es ein ausführliches Wissen über Seilsicherheit, bevor du dich in dieses Universum stürzt. Schau dir vorher Videos an oder besuche einen Seil-Kurs.
Du kannst auch mit unserem Ultimativen Anfängerguide für Bonageseilen beginnen.
Seilspielchen können auch schmerzfrei sein. Besonders wenn ihr euch vom Aufhängen fernhaltet und dafür sorgt, dass die Seile nicht zu fest gebunden werden.
Der Druck verteilt sich auch besser je mehr Umschläge du um den Körper machst, so wird der Schmerz weniger und erinnert eher an eine Umarmung. Du kannst auch Baumwollseil verwenden. Dieses Seil ist extra weich, dafür aber nicht fürs Aufhängen geeignet, da es sehr dehnbar ist.
Wenn du ein Seil willst, das mehr Schmerzen verursacht, dann ist Hanfseil oder Juteseil genau das Richtige. Es eignet sich auch sehr gut zum Aufhängen.
Es ist wichtig, immer eine Sicherheitsschere bereit zu halten und achte immer auf die Nervenbahnen im Körper.
Ganzkörperfixierung
Das bedeutet, dass der ganze Körper fixiert ist. Naja, das war nicht so schwer zu erraten.
Womit oder wie, hängt ganz von deiner Erfahrung ab. Bist du ein BDSM-Neuling, können breite Spanngurte verwendet werden, die über den ganzen Körper gelegt werden. Lege eventuell vorher eine Decke um den Körper.
Es kann sich wie eine riesige Umarmung anfühlen und viele empfinden ein erhöhtes Sicherheitsgefühl durch die völlige Fixierung.
Eine Ganzkörperfixierung kann optional mit einer Augenbinde kombiniert werden oder Gehörschutz, um die Sinne zu intensivieren.
Jetzt kann das Experimentieren beginnen. Lege dich zum Beispiel auf deinen Partner, der fixiert ist, um den Druck zu erhöhen. Streichle deinen Partner am ganzen Körper oder halte ihn ganz dicht an dich.
Obwohl es zunächst nicht besonders sexuell aussieht, kann es sich sehr sexuell anfühlen, in sich selbst eingeschlossen und dem Partner überlassen zu sein.
Soll das Spiel noch sexueller sein, können die erogenen Zonen des Körpers stimuliert werden, oder es können Löcher angebracht werden, damit Platz für eine direkte Stimulation geschaffen wird.
Natürlich kann es im Bondage-Spiel Elemente von Rollen, Unterwerfung und Machtspielen geben, aber es ist keineswegs notwendig, um mit Bondage zu spielen.
BDSM sind verschiedene Dinge
Jetzt weisst du, wofür der erste Buchstabe steht und wie du damit spielen kannst.
Gleichzeitig gehört Bondage zu den Dingen im BDSM, die betonen, dass nicht bei jedem Spiel Penetrationssex dabei sein muss.
Tatsächlich ist es bei weitem nicht so, dass es immer Teil des Spiels ist, denn viele werden durch den mentalen Aspekt sexuell befriedigt, und bei vielen BDSM-Spielen stehen die Genitalien nicht im Vordergrund.
Wenn du Genitalien und penetrativen Sex in das Spiel einbeziehen willst, kannst du das natürlich tun.
Das bedeutet auch, dass du, nur weil du B sagst, nicht auch S sagen musst. Es liegt ganz bei dir und deinem Partner, welche Kategorien des BDSM-Universums ihr erkunden wollt.